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Null Rentenbeiträge für ALG II = Rentenkürzung für alle

29.09.2010 - von diverse

Bislang wurden für Hartz 4 Bezieher aus Steuermitteln Beiträge an die Rentenkasse überwiesen. Ein Hartz-IV-Bezieher erwarb dadurch einen jährlichen Rentenanspruch von 26,16 Euro, also eine monatliche Rentenanwartschaft von 2,18 Euro.

Das soll sich im Zuge des schwarz-gelben "Sparpakets" ab 2011 ändern.Die Beiträge sollen für die Rentenversicherung sollen komplett GESTRICHEN werden.

Dadurch wird, weil alles ja mit allem zusammenhängt, die sogenannte Nachhaltigkeitsrücklage der Deutschen Rentenversicherung gefährdet. Laut Vorstandsvorsitzendem der Deutschen Rentenversicherung Bund, Herrn Gunkel führt diese Sparmaßnahme der wespenfarbigen Regierungskoalition zu "mittelfristig höheren Belastungen für Beitragszahler und Rentner".

Weil:
Durch das Wegfallen der Rentenbeiträge für Arbeitslosengeld II (ALG II) Bezieher fehlen der Rentenkasse rund 2 Milliarden Euro im Jahr. Das wird laut Gunkel dazu führen, dass "das Finanzpolster der Rentenversicherung Ende 2014 um etwa acht Milliarden Euro geringer ausfalle" als bislang gedacht. Gunkel weiter: Beitragserhöhungen bei den Rentenbeiträgen wären nicht mehr vermeidbar und die Rentenanpassungen werden geringer ausfallen.

Hier kommt auch wieder die Rente mit 67 ins Spiel, denn, wie gesagt, hängt alles mit allem zusammen. Rente mit 67 bedeutet für die meisten, dass sie am Ende ihres Arbeitslebens mangels Job in Hartz 4 fallen. Im August 2010 waren über eine Million Menschen, genau waren es 1.233.835 erwerbsfähige HartzIV-Bezieher zwischen 50 bis 65 Jahre alt!

In einem Gespräch mit der Jungen Welt am 29.9.2010 erklärte der Präsident des Sozial- und Wohlfahrtsverbands der Volkssolidarität, Gunnar Winkler, über die derzeitige und die kommende Altersarmut, gestützt auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes:

16 Prozent der BürgerInnen ab 60 Jahre müssen derzeit mit weniger als 799 Euro im Monat auskommen. Im Osten sind davon 19 Prozent der ältere Bevölkerung betroffen, im Westen sind es 13 Prozent. Winkler: "Künftig werden Jahrgänge in Rente gehen, aus denen viele lange Zeit arbeitslos waren und in Erwerbszeiten ein niedriges Einkommen hatte."

Besonders von Altersarmut betroffen sind "in Teilzeit arbeitende Frauen - sowohl die, die nicht Vollzeit arbeiten jönnen, weil es nicht genug Arbeitspläötze gibt, als auch die, die zu Hause bleiben, um ihre Kinder zu versorgen. Ähnlich geht es kleinen Selbständigen, die keine Angestellten haben, oder Freiberuflern. Weiterhin trifft es Behinderte, die nach gesetzlichen Regelungen mit 63 Jahren mit Abschlägen in Rente gehen müssen."

Link: Rente: Nach 38 Beitragsjahren nur 740 Euro
Quelle: Büro gegen Altersdiskriminierung