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Kapituliert nach der 1.000sten Bewerbung

24.02.2010 - von ULI

1.000 Bewerbungen habe ich ohne Resonanz verschickt. Habe vier Berufe, darunter Ethnologe mit internationaler Erfahrung. Habe im sozialen Bereich gearbeitet, darunter mit Jugendlichen in Mittelamerika, die direkt aus dem Krieg kamen. Bin 57 Jahre alt, habe seit etwa 2002 exakt 1.000 Bewerbungen geschrieben und hatte mir vorgenommen, nach der 1.000 zu kapitulieren ... Ausserdem bin ich alleinerziehender Papa eines jetzt 11 jährigen Kindes.

Mittlerweile war ich in Hartz IV angekommen und wußte nicht mehr vor und zurück. Aus lauter Wut über diese Situation bin ich Bürgermeisterkandidat geworden und habe Diskriminierungen wegen des Alters und der Arbeitslosigkeit massiv öffentlich gemacht. Dann bin ich mit meinem Sohn ins Ausland gegangen.

Jetzt betreibe ich seit zwei Jahren eine kleine Sprachschule in Andalusien. Ich bin mit einem alten Campingmobil und meinem Sohn losgezogen, hatte wenig Geld zur Verfügung, es war ein Experiment und es ist bis jetzt gelungen ...

Damit wollte ich darstellen, dass auch über 50Jährige beileibe nicht inaktiv sein oder nur noch vor der Glotze sitzen müssen. Mir gehts gut, und ich weiss nicht, wieso die Erfahrungen von Älteren nicht bewußt eingesetzt werden. Ich sehe nur noch den Weg der Selbständigkeit für mich, und ich komme im Moment nicht nach D zurück. Was soll ich da auch ... oder mein Sohn ... sinnlos ...
Viele Grüsse aus Andalusien.

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=3050
Quelle: Büro gegen Altersdiskriminierung