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Opernbesucher waren optisch Marke Eigenheim

05.03.2008 - von Hanne Schweitzer

Das Beleidigungs-Reservoire für ältere Menschen scheint unerschöpflich. In der Zeitung ´Junge Welt` beschreibt Katrin Maria Jonas "die wütenden Abonnenten" einer Aida-Premiere in der Deutschen Oper Berlin als "optisch Marke Altersheim".

Damit diskriminiert sie zum einen Menschen, die vom langen Leben so strapaziert sind, dass sie nicht mehr alleine zurechtkommen können und mangels familiärer Unterstützung in einem Altenheim wohnen müssen. Zum anderen demonstriert die Autorin wie wenig differenziert ihre Wahrnehmung von Menschen im höheren Lebensalter ist.

Der Begriff ´Marke`, den Katrin Maria Jonas verwendet, leitet sich vom französischen marquer = markieren ab. Das Wort bedeutet ´Kennzeichen`. Es bezeichnet eine unter einem bestimmten Namen hergestellte Warensorte.

Sind Altenheimbewohner oder Opernbesucher eine Ware?

Wird der Begriff ´die Marke` salopp benutzt, bezeichnet man damit einen Menschen, der sich ungewöhnlich benimmt und seltsame Ansichten hat.

Benimmt sich ungewöhnlich und seltsam, wer sein Missfallen an einer Operninszenierung bei der Premiere durch Buhrufe äußert?

War vielleicht der FAZ-Mitarbeiter Rolf Thomas das Vorbild für Jonas? Der beschreibt das neue Album des Gitarristen Steve Lukather als "Spätwerk eines Frühvergreisten".

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=2394
Quelle: Junge Welt 4.3.08

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