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Daimler streicht 45 Ausbildungsplätze

22.01.2008 - von Serkan Senol

Die angeblich zunehmende Jugendgewalt ist wieder mal in aller Munde.
Zumindest Fachleute sind sich einig, dass eine der Ursachen die schlechte Zukunftsaussicht der Jugendlichen ist. Für diese sind auch Mercedes-Manager wie Hr. Stauch und Hr. Mauser verantwortlich:

Sie streichen für`s Lehrjahr 2008 im Daimler-Werk Untertürkheim 45
Ausbildungsplätze und begründen
dies mit der angeblich schlechten
Beschäftigungsperspektive des Werkes.
In Wahrheit geht es doch wieder mal nur um mehr Profite. Effizienz-Programm heißt der neue Slogan vom Vorstand für noch mehr Milliardengewinne und das macht eben auch nicht Halt vor der Ausbildung.

Es ist schon ein Skandal, wenn Abteilungsleiter wegen Ihrer Kostenzielvorgaben keine Jungfacharbeiter nach der Ausbildung fest übernehmen
wollen, aber gleichzeitig händeringend nach Lehrlingen für den Betriebseinsatz suchen. Weil sie rücksichtslos Personal abgebaut haben.

500 Azubis im Betriebseinsatz
Azubis stopfen in der ganzen Fabrik Personallöcher und arbeiten teilweise voll mit. Aber sobald sie ihren Facharbeiterbrief haben, fliegen sie aus der Abteilung und werden durch andere Lehrlinge ersetzt. Wir fordern die Werksleitung auf, das Lehrstellenangebot deutlich aufzustocken und ihrer sozialen Verantwortung gegenüber den Jugendlichen gerecht zu werden. Selbstverständlich müssen Jugendliche, die Menschen in U-Bahnen oder sonst wo verprügeln,
umgehend zur Rechenschaft gezogen werden. Aber auch die Zukunftsdiebe dürfen nicht ungestraft davonkommen.

So begründete die Personalleitung
den Lehrstellenabbau
(Mitarbeiter-Info, Februar 2008):
„Wir haben die Ausbildungsquote
von 2,0% in 2005 in den letzten Jahren sogar gesteigert auf 2,4%“.
Ausbildungsquote ist das Verhältnis von Azubi-Zahl zur Gesamtbelegschaft. Weil seit 2005 über 1.300 Arbeitsplätze im Werk vernichtet wurden, ist die Ausbildungsquote gestiegen. Nur Zyniker können sich dafür auf die Schulter klopfen.

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=2169
Quelle: alternative, Nr. 45, Nr. 47

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